Heute Nacht bekam ich es richtig mit der Angst zu tun. Mein schlimmster Albtraum wurde wahr.
Um 01:45 wurden wir von einem Jammern geweckt. Nichts Außergewöhnliches bei unserem Sohn, der an massiven Schlafstörungen leidet.Nachdem Jürgen das Zimmer erreicht hatte, rief er mich schon um Hilfe. Yannick stuhlte trotz Windel das gesamte Bett ein. Uns wurde gleich klar, dass er krank sein musste. Also putzte ich alles so gut es ging, auch die Matratze wurde getauscht und die Waschmaschine drehte mitten in der Nacht ihre Runden. Jürgen badete in der Zwischenzeit unseren Sohn und kuschelte sich mit ihm gemeinsam in unser Bett. Ich spürte bereits, dass dies nicht alles war. Yannick würgte oftmals, aber auch das musste nicht unbedingt eine Ursache haben, da er generell sehr geruchsempfindlich ist und mehrmals täglich zu würgen beginnt. Nach einer Stunde versuchten wir zur Ruhe zu kommen. Doch unser Sohn wimmerte und beschwerte sich ununterbrochen. Plötzlich fing er an sich zu übergeben. Ich unterstützte ihn dabei so gut es ging, doch für den Eimer war es diesmal zu spät. Also mussten wir auch noch unser Bett neu beziehen und währenddessen erbrach Yannick weitere Male. Mit aller Kraft versuchte er den Eimer von sich zu drücken. Yannick wusste überhaupt nicht wie ihm geschah. Er kränkte sich und bat mich mit seinem verzweifelten Blick um Hilfe. Wir hatten seit 01:45 nicht mehr geschlafen.
Es sei noch erwähnt, dass ich eigentlich momentan selbst krank zuhause liege, aber für das ist nun keine Zeit. Ich muss für meinen Sohn da sein und für meine Tochter, die momentan ebenso zuhause mit einem grippalen Infekt kämpft.
Schon bei einem gesunden Kind ist ein Magen-Darmvirus die Hölle, aber bei einem Kind, dass nicht sprechen kann, nicht mitteilen kann was ihm weh tut und dazu noch Erstickungsgefahr droht, weil es nicht weiß, wie es reagieren soll, wenn es sich übergeben muss, ist noch tausend Mal schlimmer. Noch dazu wehrt es sich und du als Mutter musst 25kg stemmen.
Kein Auge konnte ich zumachen, weil die Angst mein ständiger Begleiter war.
Es ist ein Teufelskreis, denn mit jedem Infekt drohen epileptische Anfälle und wenn das Kind dann auch nicht essen will und du die tägliche Medikamentendosis nicht verabreichen kannst, ist die Gefahr eines Anfalls noch um ein Vielfaches höher.
Mein Held verliert aber auch dabei nicht sein Lächeln, obwohl es ihm echt mies geht…
Zumindest haben wir in der Früh eine Tasse Tee geschafft – ich hoffe das Gröbste ist überstanden…
Nun drückt mir die Daumen, dass er etwas Karottenbrei mit seinen wichtigen Medikamenten zu sich nimmt…
Yannick’s (für heute) kraftlose und traurige Mama
(Weil es so deutlich zeigt, dass schon ein verdammter Virus bei einem schwerbehinderten Kind schnell gefährlich werden kann)
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