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Heute wollte ich mal festhalten, wie ein Machtkampf bei Yannick aussieht. 2 Sekunden hab ich geschafft, dann fiel mal wieder wie sooft der Satz (Wer genau hinhört, versteht es):

„Ich glaub jetzt brauch ich Ihre Hilfe!“

Es ist jedesmal aufs Neue eine Gratwanderung zwischen Spaß, Therapie, Freude und riesiger Gefahr. Oftmals reichen 4 Hände gleichzeitig immer noch nicht aus. Innerhalb von einer Sekunde hat sich Yannick Handschuh und Winterstiefel samt Socken ausgezogen, währenddessen er noch irgendwie und ohne jeglicher Gefahrenschätzung einfach vom Pferd absteigen will.

Yannick testet alles und jeden aus – in den ungünstigsten Situationen.
Er besitzt irrsinnig feine Antennen und nimmt jede noch so kleine Veränderung wahr und reagiert auch prompt darauf.

In solchen Momenten bin ich hin und hergerissen. Ich bin verzweifelt, traurig und wütend, weil ich die anderen Eltern behinderter Kinder sehe, die während der Therapieeinheit im Warmen sitzen und sich um nichts Gedanken machen müssen. Ein Buch oder die Zeitung lesen, oder aber auch einfach 30 Minuten der Ruhe genießen. Ja ich beneide sie um diese wertvolle Zeit.

Und dann gibt es da mich, die sich den Hintern abfriert. Jede Sekunde bereit und im Besitz einer enormen Reaktionsfähigkeit sein muss. Weil es allein einfach nicht zu schaffen ist. Weil alles bei Yannick nochmal gefühlte 100mal schlimmer ist.

Auf der anderen Seite empfinde ich tiefste Dankbarkeit, dass Yannick’s Therapeutin weiterkämpft.

Wir ein Team bilden.
Sie und ich.
Uns respektieren.
Uns gegenseitig unterstützen.
Uns Mut machen.
Ehrlich zueinander sind, wenn es nicht gut läuft.
Uns nichts vormachen.
Uns aufbauen.
Uns loben.
Beide an einem Strang ziehen.
Und vor allem ganz fest an Yannick glauben.

Jede andere hätte schon längst das Handtuch geworfen, da bin ich ganz sicher…


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