Wir hatten die Hoffnung fast aufgegeben jemals ein Wort aus Yannick’s Mund zu hören.
Neuneinhalb Jahre bekamen wir lediglich ein monotones Geräusch zu hören:
„Aaaaaaaa“
Ganz oft lag ich abends gemeinsam mit Yannick im Bett. Spielerisch half ich unserem Sohn den Mund zu öffnen und zu schließen, wenn er mal wieder lautierte. Dadurch entstanden neue Laute und das fand Yannick mega spannend. Immer wieder fixierte er dabei meinen Mund, wenn ich die Worte Mama oder Papa aussprach. Aber egal wie sehr er sich auch bemühte, es wollte ihm einfach nicht gelingen.
Angelman Kinder haben keine bis kaum eine Lautsprachentwicklung. Dies ist eines der vielen Symptome, die das Leben so unglaublich schwer machen, weil diese Einschränkung ganz besonders schmerzt.
Es gibt unzählige Situationen in denen Yannick seine Bedürfnisse ausdrücken möchte, aber ich trotz allem eine Ewigkeit brauche, um es zu erraten.
Ich möchte gar nicht wissen, wie oft er eigentlich etwas Anderes gewollt hätte.
Wenn Yannick Schmerzen hat, dann kann er es mir nicht einfach sagen.
Wenn ihn etwas bedrückt, kann er es sich nicht von der Seele reden.
Wenn er etwas Aufregendes erlebt hat, kann er mir auch nicht davon erzählen…
Ich probiere wirklich alles, um ihm zumindest eine winzige Tür zur Kommunikation öffnen zu können.
Deshalb besuche ich zurzeit sogar einen Gebärdenkurs.
Nichts möchte ich unversucht lassen, weil ich es nicht erahnen kann, wie schlimm es sein muss sich nicht ausdrücken zu können.
Und dann geschah es vor ein paar Tagen zum ersten Mal. Yannick formt während dem Lautieren seinen Mund. Für manche mag es nicht verständlich genug sein, aber für mich sind die Silben ganz deutlich zu hören.
Pa-pa-pa-pa ❤️❤️❤️❤️
Nichts Schöneres und Tiefgreifenderes habe ich in meinem Leben zuvor gehört. Ich bin einfach nur überwältigt.
9 lange Jahre hat es gedauert seine wunderschöne Stimme zu hören.
Wieder einmal zeigt er, dass immer ein kleiner Funken Hoffnung besteht.
Yannick bestimmt den Weg und ich geh ihn mit ihm gemeinsam- für immer…. ❤
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